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Im EKG fehlen die „Vorhofwellen“ (P-Wellen), stattdessen besteht oft ein unregelmäßiges „Flimmern“ der Grundlinie. Unregelmäßig auftretende „Kammerzacken“ (QRS-Komplexe) lassen Vorhofflimmern manchmal besser erkennen als diese Flimmerwellen.
DocCheck, 5.1.2024 Vorhofflimmern: Antikoagulation nach Katheterablation?
Bei der Katheterablation für Vorhofflimmern sind sich Ärzte einig darüber, dass die Fortführung der oralen Antikoagulationstherapie nach dem Eingriff auf dem individuellen Schlaganfallrisiko basieren sollte. Aktuelle Studien zu dem Thema sind allerdings begrenzt. Eine Forschergruppe untersuchte deswegen jetzt, wie häufig die orale Antikoagulationstherapie nach der Katheterablation bei Vorhofflimmern fortgesetzt wird und inwieweit thromboembolische Ereignisse und schwere Blutungen im Zusammenhang mit dieser Therapie auftreten, basierend auf dem thromboembolischen Risiko der Patienten. Die Ergebnisse wurden im European Heart Journal veröffentlicht.
Nach sechs Monaten bzw. einem Jahr setzten 71 % bzw. 53 % der Patienten die orale Antikoagulationstherapie fort. Je höher der CHADS2-Score der Patienten – also je höher das Schlaganfallrisiko – desto eher führten die Patienten die Therapie fort. Dabei zeigte sich, dass die Fortführung der oralen Antikoagulationstherapie nach sechs Monaten bei Patienten mit einem CHADS2-Score von ≤ 2 mit einem höheren Risiko schwerwiegender Blutungen verbunden war. Bei einem Score von ≥ 3 wurde hingegen ein geringeres Risiko für thromboembolische Ereignisse festgestellt.
Die Forscher schreiben, dass viele Patienten womöglich unnötigerweise die orale Antikoagulationstherapie nach der Katheterablation fortsetzten. Die Studie unterstützt die Strategie, diese Therapie bei Patienten mit geringerem thromboembolischem Risiko abzusetzen. Die Ergebnisse könnten Ärzten also helfen, besser zu entscheiden, ob eine Fortführung der oralen Antikoagulationstherapie nach einer Katheterablation bei Vorhofflimmern sinnvoll ist.