Natur in Zeneggen

Zeneggen's  strukturvielfältiges Gelände von extensiv genutzten Magerwiesen und Äcker, neben Trockensteppen, Waldrändern und felsigen Zonen in unterschiedlichen Höhenlagen und Expositionen bietet zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten Heimat: besonders erwähnenswert ist die Artenvielfalt bei Singvögeln, Schmetterlingen, Insekten und alpinen Blumen. 

Alpenflora (diverse Magerwiesen, insbesondere Hellela, Zeneggen)

  • Artikel über Blumenwanderung in Zeneggen: Sabine Joss, "Blüten an kahlen Hängen" 1.3.2015, Natürlich online
  • Frühling in der oberen Hellela: Video
  • Die Zeit der Berganemonen in Zeneggen: Kurzvideo (Vertikalformat)
  • Exkursion mit dem Biologen Manuel Freiburghaus ("Zeneggen's vielfältige Wiesen- & Pflanzenwelt") am 1.8.2021: Fotos

Vögel in Zeneggen

Die Vogelwelt in Zeneggen ist ausserordentlich artenreich. Neben einer Fülle von Singvögeln (siehe nachfolgender Abschnitt) werden regelmässig verschiedene Raubvögel (Steinadler, Falke, Milan..) und  vereinzelt auch  Bart- und Gänsegeier gesichtet.

Bei einer ornithologischen Exkursion am 25.5.2002 (siehe Kartenskizze) konnten an einem Vormittag 42 verschiedene Vogelarten beobachtet werden:

Amsel, Bachstelze, Baumpieper, Berglaubsänger, Birkenzeisig, Blaumeise, Buchfink, Buntspecht, Eichelhäher, Gartengrasmücke, Gartenrotschwanz, Gimpel, Goldammer, Grünspecht, Hänfling, Haubenmeise, Hausrotschwanz, Haussperling, Heckenbraunelle, Heidelerche, Klappergrasmücke, Kleiber, Kohlmeise, Kolkrabe, Kuckuck, Mauersegler, Mäusebussard, Misteldrossel, Mönchsgrasmücke, Mönchsmeise, Neuntöter, Rotkehlchen, Schwarzspecht, Singdrossel, Tannenhäher, Tannenmeise, Turmfalke, Waldlaubsänger, Wendehals, Wintergoldhähnchen, Zaunkönig, Zippammer (siehe auch Webseite der Vogelwarte Sempach).

Links

Haustiere

  • Zwergzebus im Einsatz für Trockenweiden (Ze Bifigu / Zeneggen): Pro Natura Projekt, Video, SRF-Beitrag
  • Aldino's Kühe in unserem Garten (Gstein / Zeneggen): Video
  • Kühe auf dem Stand (Moosalp): Video
  • Alpakas in Zeneggen: Video, Video2021
  • Kupferhalsziegen in Zeneggen: Video
  • Walliser Schwarznasenziegen & Farbrarität "Grüenochte Geiss": Video (Reel)
  • Walliser Schwarznasen- und Landschafe: Video
  • gämsfarbige Gebirgsziege: Video, Reel
  • Eringer Kuh mit Jungtieren: Video
  • Galloway-Rinder: Video
  • Kampf der Eringer-Kühe im Weiler Burgen: Video, Reel
  • Schwarznasenschafe im Weiler Burgen: Video
  • Pferde auf dem Biel: Video (Reel)

Links:

Wild & diverse Säugetiere

Auf dem Gemeindegebiet von Zeneggen werden regelmässig Hirsch, Reh, Gämse, Fuchs und Dachs (in der jüngeren Vergangenheit  auch Luchs und Wolf) beobachtet. Es existieren darüber hinaus diverse Arten von nachtaktiven Tieren (wie Fledermäuse, Marder), welche man normalerweise allerdings kaum zu Gesicht  bekommt.

  • Fledermäuse bei der morgendliche Heimkehr in ihr Schlafquartier (Dachboden vom Nachbarn): Video
  • Rehe auf der Wiese: Video

Amphibien

In Zeneggen findet man in den Feuchtgebieten (See in der Oberen Hellela, Weiher, Suonen)  Frösche, Kröten und Molche.  Interessante Standorte zur Beobachtung von Amphibien sind darüber hinaus die Seen in der Moosalp (Breitmattsee, Bonigersee)

Links:

Insekten (Riebenäcker, Zeneggen)

Fotos von Jakob Forster (Winterthur)

Fotos von D. Gerritzen

  • Tanz der Gottesanbeterin: Video
  • Hochzeitstanz der Schwalbenschwänze: Video
  • Wildbiene bestäubt Berganemone: Video
  • Raupe & Nest des  "Gewöhnlichen Wollafters" (kein Prozessionsspinner!): FotosVideo
  • Schmetterlinge und Hummeln in Zeneggen (Video)
  • Schmetterlinge Zeneggen: Video
  • Taubenschwänzchen beim Nektartrinken: Video
  • Jakob Forster, Vortrag "Einblicke in das Verhalten der Töpferwespe", 2002 (PDF)
  • Exkursion Insekten Riebenäcker (Zeneggen) mit Jakob Forster 2004_07_18: Fotos

Pilze

Das Zenegger Gemeindegebiet ist ein beliebtes Revier für Pilzsammler. Man findet hier neben guten Speisepilzen (Pfifferlinge, Steinpilze und Morcheln) auch einige Exoten (wie den Schopftintling, siehe nachfolgende Fotogalerie)

Schopftintling in verschiedenen Reifestadien


Naturschutzgebiet in der  Moosalp

Die Moosalp (Landeskarten Ausschnitt, PDF 14 MB) ist eine Hochalpe oberhalb Zeneggen auf etwas mehr als 2000 m umgeben von der imposanten Bergwelt der Walliser- und Berner Alpen. Die Landschaft  ist geprägt durch einen urwüchsigen  Lärchen-/Arvenwald und Zwergwacholder-Heide,  durch Moorgebiete und ganzjährig existierende Seen (Breitmattsee, Boniger See). Der  Boniger See - ein besonders schützenswertes Feuchtbiotop - stellt ein Hochmoor in einem frühen Entwicklungsstadium dar mit typischer Flora (Torfmoose, Segge, Sumpfried, Wollgras) und Fauna (u.a. Molche, Libellen) alpiner Feuchtbiotope. 

Links

  • Kanton Wallis, Kantonale Natur- und Landschaftsschutzgebiete: Moosalp
  • Philippe Werner, 1988,  Erkenne die Natur im Wallis - Die Flora, S.288

Geologie von Zeneggen

Die komplexe Oberflächenstruktur und die vielfältigen geologischen Formationen auf dem Gebiet der Gemeinde Zeneggen sind das Resultat eines in unserer Region kompliziert verlaufenden Prozesses der Gebirgsbildung  und anschliessender Erosionsprozesse, insbesondere durch Einwirkung gewaltiger Eiszeitgletscher (Rhonegletscher, Vispertalgletscher). Das Gemeindegebiet befindet sich dabei im Grenz- bzw. Übergangsbereich zweier unterschiedlicher tektonischer Einheiten: der kontinentalen Brianconnais-Schwelle (heute der Siviez-Mischabel-Decke zugeordnet) und einer ozeanischen Einheit mit Sedimenten und Überresten ozeanischer Kruste des «Walliser Ozeans» bzw. «Walliser Trogs» (heute als «Zone Sion-Courmayeur» bezeichnet).

Die Grenze zwischen den beiden tektonischen Einheiten führt von der "Mittleren Hellela" in südöstlicher Richtung praktisch entlang dem alten Alpweg und dem Hangfuss im Norden des Chastels bis zum Weiler Unner dem Biel und biegt dann mehr in Richtung Süden  (siehe gestrichelte Linie in folgender Abbildung) 

siehe auch: Geologische Situation Zeneggen und Umgebung (Bundesamt für Landestopografie) und unter Links

Zeneggen - tektonische Einheiten (Aufnahme aus östlicher Richtung: Standort = Visperterminen, Foto und Interpretation nach Marthaler*):

(1) Zone  anzutreffender Gesteine kristalline, kontinentale Gneisse und Quarzite (Alter 250 Mio Jahre und älter)
(2) kalkhaltiger Flysch (sedimentiert im Walliser Ozean vor ca. 60 Mio Jahren in der Schliessphase unter Ausbildung eines "Akkretionskeils") 
(3) Serpentinite und  Prasinite  (aus ozeanischer Kruste des Walliser Ozean)
(4) dolomitischer Kalkstein (ozeanische Sedimente)

*) M. Marthaler: Das Matterhorn aus Afrika – Die Entstehung der Alpen in der Erdgeschichte. Ott Verlag, Thun 2002, ISBN 3-7225-6768-8,  Abbildung S. 65

Im Ausschnitt aus der geologisch-tektonischen Karte der Walliser Alpen* werden in unserer Region die folgenden Decken unterschieden:

SM = Siviez-Mischabel-Decke (Gneise, permische Quarzite und Schiefer).
Po = Pontis-Decke (Kalkstein und Dolomite)
K =Karbon-Zone / Zone houillère (dunkle Schiefer)
SC = Zone Sion-Courmayeur:  mesozoische Sedimemte (Kalke, Kalkschiefer, Glimmerschiefer)
SM, Po, K gehören zur ehemaligen Bernhard-Decke!

*) Labhart T.P., Kapitel "Geologie" in "Alpinwandern Wallis / Weit- und Rundwanderungen" von Banzhaf B.R., er Schweiz, 1.. Auflage, 1999, Verlag des SAC, ISBN 3-85902-185-0

Links:

Diverses

  • Natur Zeneggen, diverse: Fotos
  • Themenwanderweg "Szenen am Weg des Wassers" von der Moosalp nach Zeneggen (PDF)
  • Dienststelle für Wald & Landschaft (Kanton Wallis), 2019, "Die Fledermäuse im Wallis" (PDF)
  • Dienststelle für Wald & Landschaft (Kanton Wallis), 2014, "Führer durch den Walliser Wald" (PDF)
  • Dienststelle für Wald & Landschaft (Kanton Wallis), 2014, "Wildbienen kennen und schützen im Wallis" (PDF)
  • Dienststelle für Wald & Landschaft (Kanton Wallis), 2011, "Artenförderungskonzept Vögel Wallis" (PDF)
  • Dienststelle für Wald & Landschaft (Kanton Wallis), 2010, "praktischer Ratgeber  für mehr Biodiversität" (PDF)
  • Dienststelle für Wald & Landschaft (Kanton Wallis), 2003, "Die Amphibien des Wallis kennen und schützen" (PDF)
  • Dienststelle für Wald & Landschaft (Kanton Wallis), 2001, "Die Tagfalter der Walliser Talflanken" (PDF)
  • Heidi & Urs Jost-Stucki, Natur im Bild - Reptilien der Schweiz
  • Max Welten, Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft Memoires de la Societe Helvetique des Sciences Naturelles Band/Vol. 95,  1982, "Vegetationsgeschichtliche Untersuchungen in den westlichen Schweizer Alpen: Bern-Wallis" (PDF, 60 MB)

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